zurück zu FGW Reiseberichte

Ab in den Süden!

von Stefan Prüller

Nachdem die ursprünglichen Pläne, an die Nordsee zu fliegen, leider wegen der unsicheren Wetterlage im Norden verworfen wurden, haben wir uns für den sonnigen Süden entschlossen.

Die erste Etappe sollte uns nach Pecs in Südungarn bringen. Wetterlage etwas labil, am Weg stehen ein paar Gewitter rum, aber erfeulicher Weise alles leicht zu identifizieren und umfliegen. Somit geht es ziemlich „diretissima“ über Sopron und den Plattensee nach Pecs. Im Endanflug erwischen uns dann doch ein paar Schauerausläufer, aber alles im grünen Bereich und wir dürfen unsere „DLP“ auch im Hangar parken.

Links ist die Gesamtroute zu sehen (Details beim Klicken auf die Flugplätze und Tracks!)

Ein paar Eindrücke von der ersten Etappe…

  • Auf dem Weg nach Pecs...

Nach einer kurzen Fahrt mit dem Taxi ins Zentrum machen wir uns gleich auf einen ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt.

Über Pecs selbst wurde schon viel erzählt – siehe auch hier: 2010 – Ungarn – Pecs – kurz gesagt – ein Besuch lohnt sich!


Nach einem Kurzbesuch am Tower zur Klärung der Abflugroute befinden wir uns nach kurzer Zeit im kroatischen Luftraum und bekommen auch einen Abschneider über Bosnisches Staatsgebiet. Der Lotse möchte uns auf 12.000 Fuss (ca. 4.000m)haben, was recht angenehm ist, weil wir dadurch über den Wolken fliegen können und hier die Luft angenehm ruhig ist. Kurz vor Split beginnen wir unseren Sinkflug und treffen auch schon auf das Meer.
Die kroatische Inselwelt ist immer wieder wunderschön – egal, ob von Land, Meer oder oben gesehen, wobei natürlich die Vogelperspektive ihren ganz
eigenen Reiz hat. Nachdem wir knapp vor dem Flughafen von Split in Richtung Insel Brac abgebogen sind, befinden wir uns auch schon im Anflugverfahren auf den Flugplatz der Insel. Brac bietet ein besonders interessantes Panorama im Anflug, da der Flugplatz sich auf einem Hochplateau der Insel befindet. Ähnlich wie bei einem Flugzeugträger befindet sich die Landebahn (viel) höher, als das Umland. Wir genießen die Aussicht und landen kurz darauf in LDSB.


Der Empfang ist freundlich, alle Formalitäten sind schnell abgewickelt und schon sitzen wir im Taxi nach Bol, wo wir unser Zimmer reserviert haben.

Bol ist einer der Hauptorte von Brac, aufgrund der traumhaften Lage und Landschaft sind wir hier natürlich nicht alleine – trotzdem ist es kein Problem, Platz in den gemütlichen Lokalen zu finden und den Aufenthalt zu genießen. Wir machen einen Spaziergang und beschließen den Tag mit Calamari und lassen es uns gut gehen.
Für den nächsten Tag wäre ein kleiner Rundflug über die Inselwelt der Umgebung geplant gewesen – leider ist zu der Zeit eine Drohne (eines österreichischen Herstellers) in Erprobung und deswegen keine lokalen Flüge möglich.
Eigentlich hatten wir nur 2 Nächte auf Brac geplant, allerdings sind für den Tag des Weiterfluges nach Zagreb die Wetterbedingungen eher bescheiden vorausgesagt, deshalb entscheiden wir uns kurzerhand, eine weitere Nacht auf Brac zu verbringen (was für ein Opfer 😉)


Die Entscheidung, den Weiterflug zu verschieben war gut – die Sonne zeigt sich wieder und wir fahren gleich früh zum Flugplatz, um nicht in der größten Hitze im Flieger zu sitzen.
Am Flugplatz herrscht für dortige Verhältnisse reges Treiben – eine private(!) Boeing 737 landet kurz darauf – das kommt dort nicht alle Tage vor! Wir stehen gerade am Vorfeld, als die Maschine ankommt – gerade mal 5-6 Leute steigen aus…

Kurz danach starten wir unseren Flug nach Zagreb. Wie auch schon im Anflug auf Brac genießen wir das tolle Panorama und machen einen Blick zurück auf den Flugplatz und den Ort Bol.
Noch im Abflug werden wir an Split Radar weitergereicht, wo wir unsere IFR Clearance bekommen. Die Lotsen sind sehr professionell und sprechen gut verständliches Englisch (was nicht in allen Ländern der Fall ist). Wieder werden wir relativ hoch (ca. 3.500m/11.000ft) über die Berge im Hinterland von Split geführt und fliegen fast schnurgerade in Richtung Zagreb.


Hier ist nicht allzu viel Verkehr und wir bekommen ohne Verzögerung die Anflugfreigabe.
Nach der Landung beschließen wir, mit dem Bus in die Stadt zu fahren, weil wir von einer Linie gelesen haben, die direkt vom Flughafen in die Stadt fährt. Tja, das stimmt auch, allerdings kommen wir drauf, dass der Bus vom anderen Terminal wegfährt, was mit einem doch längeren Fußmarsch verbunden ist – wäre ja nicht so schlimm, wenn es nicht an die 30°C hätte…
Wir haben es dann doch geschafft und kommen – etwas verschwitzt – in unserem Hotel am Rande der Innenstadt an.
Nach einer kurzen Erfrischungspause wandern wir auch gleich in die Stadt und sehen uns um. Anfangs etwas enttäuscht, finden wir aber doch einige schöne und sehenswerte Ecken und Plätze von Zagreb – beispielsweise die Fußgängerzone Tkalčićeva Ulica, in der sich viele nette Lokale finden und wo im Winter einer der schönsten Weihnachtsmärkte Europas stattfinden soll. Das können wir natürlich im Sommer schwer überprüfen und so wandeln wir weiter und durchqueren den Fußgängertunnel Grič, der unter der Stadt angelegt wurde und als Schutz im Krieg diente. Nun ist er eine der Attraktionen von Zagreb und wird u.a. für Ausstellungen und Musikveranstaltungen genutzt.
Wir sind nach der Durchquerung angenehm erfrischt, weil die Temperatur hier herrlich kühl ist und statten dem Herrn Tesla einen Besuch ab, der hier als Statue verewigt ist.

Am nächsten Tag nehmen wir doch ein Taxi zum Flughafen und nutzen den angenehmen Briefing Raum des General Aviation Centers für die Flugvorbereitung und die Wartezeit auf den Tankwagen.
Der Rückflug von Zagreb nach Vöslau verläuft dann unspektakulär, die für Nachmittag angesagten Gewitter lassen sich Zeit und wir kommen stressfrei wieder auf dem Heimatflugplatz an.